Heike Pötzschke (LC Porta Westfalica – Judica, 1.v.l.), Prof. Dr. Berthold Gerdes (LC Porta Westfalica, 2.v.l.), Sven Thomas (LC Minden, rechts) und der Mindener Bürgermeister Michael Jäcke (3.v.l.) zeigen, wie die Europäische Friedensuhr einmal aussehen soll.
Warum liegt den Lions-Clubs der Region dieses Projekt besonders am Herzen?
„Bei einer Reise ins Elsass besuchte ich mit meiner Frau im ´Albert Schweizer Park´ in Munster ein Denkmal zum 70. Jahrestag des Kriegsendes. Es ist eindrücklich, wie präsent gerade im Elsass die europäischen Konflikte der Vergangenheit sind. Die Gräber unzähliger Menschen mahnen bis heute. Ich habe nach diesem Urlaub überlegt, dass wir als Lions-Organisation nach 75 Jahren
Frieden zwischen den ehemals verfeindeten Ländern im Zentrum von Europa auch in Minden ein Bekenntnis zum Frieden geben müssen“, berichtet Professor Berthold Gerdes, Präsident des Lions-Clubs Porta Westfalica. Zurück in Minden wurde Ausschau gehalten, wer vor Ort ansonsten anlässlich des anstehenden Jahrestages aktiv wird, und schnell war von Mitgliedern im Club die Verbindung zur „Gesellschaft zur Förderung internationaler Städtepartnerschaften Minden e.V.“ (GeFIS) und den anderen Lions Clubs der Region, dem Lions Club Minden und dem Lions Club Porta Westfalica-Judica, geknüpft. Die GeFIS befand sich bereits in konkreter Planung eines Symposiums mit den Partnerstädten in Minden im Herbst 2020.
Die Lions in Deutschland mit ihren 250.000 Mitgliedern haben anlässlich eines schwindenden europäischen Zusammenhalts kürzlich eine Grundsatzerklärung zu Europa verfasst. Hierin heißt es: „Die Förderung des Friedens und der Völkerverständigung bilden mit die wichtigsten Ziele von Lions Clubs International. Sie werden in den Grundsätzen von Lions und unserem Leitbild ´Vielfalt´ präzisiert. Diese Ziele besitzen aufgrund der Geschichte für europäische Lions eine besondere Bedeutung und sind inhaltlich in gleicher Weise als Präambel des Gründungsvertrages der EWG von Rom vorangestellt… Was bisher für die Völkerverständigung in Europa erreicht wurde, war zu Beginn keineswegs selbstverständlich und muss immer wieder betont werden. Der Integrationsprozess Europas stellt ein einmaliges Projekt zur friedlichen Neuordnung der Beziehungen zwischen den europäischen Staaten dar. In keinem Teil der Welt wurde und wird ein Integrationsprojekt von Staaten in einer vergleichbaren Form vorangetrieben. Als Lions bitten wir alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, in gleicher Weise aktiv für dieses unser Europa zu wirken und auch in Diskussionen offen dafür einzutreten, um den Gefährdungen von Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit von vornherein entgegen zu treten. Am europäischen Projekt kann manches noch verbessert werden, aber es darf nicht scheitern!“
Dieser Erklärung sehen sich auch die lokalen Lions Clubs uneingeschränkt verbunden. Europa ist vor allem ein „Friedensprojekt“, das zu Recht mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt wurde. Seit 75 Jahren hält der Frieden zwischen den Staaten, die sich zur Europäischen Union verbunden haben. „Dies ist keine Selbstverständlichkeit, sondern bedarf des aktiven Engagements seiner Bürger. Wir als Lions fühlen uns dem Gemeinwohl in besonderer Weise verpflichtet, und so haben wir uns rasch darauf verständigen können, die ´Europäische Friedensuhr´ in Minden zu fördern“, sagt die Präsidentin des Lions Clubs Porta Westfalica- Judica, Heike Pötzschke. „Die Mindener ´Europäische Friedensuhr´ zählt als einmaliges Symbol die Dauer des Friedens in Jahren, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden im Zentrum unserer Stadt am Scharn, an der Wand des Rathauses, im Bereich der größten Zerstörung unserer Stadt“, so Sven Thomas, Präsident des Lions Clubs Minden. „Wir freuen uns, dass der Bürgermeister der Stadt Minden die Schirmherrschaft des Projektes übernommen hat und halten es für wertvoll, dass die Friedens- und Europaarbeit in Minden mit der Europäischen Friedensuhr ein lebendiges Symbol erhält“, sind sich die Vertreter der regionalen Lions Clubs einig.